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13.07.2015

Projekt „BildungsLandschaft Oberfranken (BiLO)“ nimmt an Workshop zum Thema „Soziale Ungleichheit im lokalen und regionalen Kontext“ teil

Am 2. und 3. Juli 2015 fand ein gemeinsamer Workshop zum Thema „Soziale Ungleichheit im lokalen und regionalen Kontext“ (Social Inequality in local and regional context) des Instituts für Soziologie und Sozialpsychology (ISS) der Universität zu Köln, dem Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) und dem Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES) in Mannheim statt. Auch das LIfBi-Projekt BiLO nahm teil und stellte seinen theoretischen Ansatz vor.

Nach einem einleitenden konzeptionellen Vortrag von Prof. Dr. Steffen Hillmert zur Frage, welcher lokale Kontext für welche Art von Fragestellung der richtige ist, und inwieweit es möglich ist, hier ein grundlegendes Konzept zu entwickeln, gab es im Workshop Beiträge zu vier thematischen Blöcken: die Rolle von Bildungseinrichtungen, lokale und regionale Arbeitsmärkte, Familiengründung und Entwicklung von Kindern in (lokalen) Kontexten sowie Migranten und ethnische Ungleichheit.

Neben den Ergebnissen der Studien waren vor allem die methodischen Herangehensweisen, mit denen die einzelnen Studien regionale Effekte messen, für das Projekt BiLO sehr interessant. Der Beitrag von Dr. Michaela Sixt und Hanna-Rieke Baur zum Thema „Local Context as Class-Specific Restriction for Educational Decision“ konnte sehr gut an die eingangs aufgeworfene Frage anknüpfen und theoretisch herleiten, warum zu erwarten ist, dass bei Bildungsentscheidungen für unterschiedliche soziale Gruppen verschiedene subjektiv relevante Kontexte von Bedeutung sind. Auch wenn sich in der Diskussion gezeigt hat, dass noch die ein oder andere Überzeugungsarbeit zu leisten ist, wenn Theorien in der Tradition von Rational Choice mit Ansätzen von Bourdieu verknüpft werden, war der Austausch sehr fruchtbar. Es bleibt abzuwarten, ob das Projekt BiLO mit seinen Studien, die im Herbst ins Feld gehen, den empirischen Nachweis für die aufgestellten Thesen erbringen kann. Darüber hinaus war es für die beiden LIfBi-Mitarbeiterinnen Dr. Michaela Sixt und Hanna-Rieke Baur sehr erfreulich zu sehen, dass auch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Thema verstärkt aufgreifen – u. a. mit den Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS), das ebenfalls am LIfBi angesiedelt ist. Das Thema Raum, Region und lokaler Kontext ist längst keine vergessene Kategorie mehr, sondern ein präsentes Forschungsthema, das aktuell sehr viel Aufmerksamkeit erfährt.

Wie Prof. Dr. Marita Jacob, die den englischsprachigen Workshop zusammen mit Dr. Felix Weiss, Maria Gerth und Martin Neugebauer ausrichtete, betonte, war das Organisationsteam selbst von der hohen Anzahl der eingereichten Abstracts überrascht. Umso mehr war es eine große Freude für Dr. Michaela Sixt und Hanna-Rieke Baur, zu dem auf 25 Plätze begrenzten Teilnehmerkreis zu gehören und mit internationalen Kolleginnen und Kollegen den theoretischen Ansatz zu diskutieren, der dem Projekt BiLO zu Grunde liegt.

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