Kennzeichnend für die Forschungsarbeit der Abteilung „Kompetenzen, Persönlichkeit, Lernumwelten“ des LIfBi ist die vorrangig psychologische und pädagogische Perspektive, aus der bildungsbezogene Themenbereiche behandelt werden. Damit wird eine individuelle Sicht auf Bildungsprozesse ermöglicht, in deren Mittelpunkt das Erleben und Verhalten von Einzelpersonen in unterschiedlichen Lern- und Bildungskontexten steht. Dies beinhaltet beispielsweise das Lernen innerhalb der Familie oder in unterschiedlichen Bildungsinstitutionen und Lernumwelten.
Der Aufbau der Abteilung orientiert sich an den zentralen inhaltlichen Perspektiven des am LIfBi beheimateten Nationalen Bildungspanels, kurz NEPS (National Educational Panel Study), und wird in folgende vier Arbeitsbereiche unterteilt:
Im Arbeitsbereich „Frühe Bildung“ werden die wichtigen Bildungsübergänge, also die Übergänge in den Kindergarten, in die Grundschule und in die Sekundarstufen, näher betrachtet. Dieser Bereich umfasst zudem die Arbeitseinheiten NEPS-Startkohorte 1 und NEPS-Startkohorte 2 sowie die Geschäftsstelle des Leibniz-Kompetenzzentrums Frühe Bildung.
Der Fokus des Arbeitsbereichs „Kompetenzen“ liegt auf der Entwicklung von Testinstrumenten zur Messung von Kompetenzen in Lebensverlauf und der Beantwortung diagnostischer Forschungsfragen. Das Ziel hierbei liegt darin die Kompetenzen zu erfassen und analysieren, die wichtig für Bildung sowie Verläufe des Bildungserwerbs in verschiedenen Lebensphasen sind. Hier ist die Arbeitseinheit NEPS-Kompetenzen angesiedelt.
Im Arbeitsbereich „Lernumwelten und schulische Bildung“ werden Lerngelegenheiten über den gesamten Lebensverlauf hinweg erforscht. Diese Angebote sind im Bildungsverlauf relevant, da Lernende sie zum Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen nutzen können. In diesem Arbeitsbereich finden sich die Arbeitseinheiten NEPS-Lernumwelten sowie die NEPS-Startkohorte 3 und die NEPS-Startkohorte 4.
Welchen Einfluss Motivation, Interessen und Persönlichkeit auf Bildungsverläufe und Bildungsentscheidungen haben, wird im Arbeitsbereich „Persönlichkeit“ untersucht. Darüber hinaus werden hier die Arbeiten des LIfBi an der nationalen Bildungsberichterstattung, dem Nationalen Bildungsbericht, gebündelt.
Neben den vier Arbeitsbereichen war von 2016 bis 2020 die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe 1 unter Leitung von Dr. Ilka Wolter der Abteilung zugeordnet. Diese widmete sich der Untersuchung von geschlechtsspezifischen Kompetenzverläufen und psychologischen Mechanismen zur Erklärung von Geschlechtsunterschieden in bildungsrelevanten Kompetenzen.