Das am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe angesiedelte Leibniz-Kompetenzcenter Beschaffung (LKCB) hat erstmals zwei innovative Rahmenverträge für IT-Technik und Altgeräteentsorgung vergeben – mit einem klaren Fokus auf sozialer Verantwortung und Inklusion.
In einem bundesweit einmaligen Vergabeverfahren hat das am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) angesiedelte Leibniz-Kompetenzcenter Beschaffung (LKCB) zwei neue Rahmenverträge für die herstellerübergreifende Lieferung von IT-Technik und die Entsorgung von Altgeräten im Wert von über 32 Mio. Euro auf den Weg gebracht. Anders als bei klassischen Ausschreibungen lag der Fokus dieses Mal nicht nur auf Wirtschaftlichkeit und Funktionalität, sondern auch explizit auf sozialer und ökologischer Verantwortung. Die Ausschreibung basierte auf Grundlage des § 118 GWB – einer gesetzlichen Regelung, die es öffentlichen Auftraggebern erlaubt, Ausschreibungen gezielt auf soziale Unternehmen wie Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Inklusionsbetriebe zu beschränken, um so den Wettbewerbsnachteil dieser Unternehmen auf dem Markt auszugleichen.
Mehr als ein technischer Einkauf
Der Vergabe gingen über 14 Monate intensiver Vorbereitung voraus, darunter eine umfassende Markterkundung, zahlreiche fachliche Gespräche und eine sorgfältige Entwicklung der Vergabeunterlagen. Am Ende dieses Prozesses standen zwei erfolgreiche Auftragsvergaben: Die alsterarbeit gGmbH, eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Hamburg, übernimmt künftig die Lieferung von IT-Technik. Für die datenschutzkonforme Entsorgung der Altgeräte ist künftig die AfB Group verantwortlich – Europas größtes gemeinnütziges IT-Refurbishment-Unternehmen mit besonderem Fokus auf Inklusion und Ressourcenschonung.
Beitrag zu Inklusion und gesellschaftlichem Mehrwert
Mit den neuen Rahmenverträgen profitieren insgesamt 83 Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft, Hochschulen, Universitäten und ein Helmholtz-Zentrum nicht nur von einer professionellen technischen Versorgung. Gleichzeitig wird durch die bewusste Einbindung sozialer Träger ein aktiver Beitrag zur Inklusion und beruflichen Teilhabe geleistet, indem beispielsweise Menschen mit Behinderungen gezielt in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Das Projekt zeigt, welches Potenzial in strategischer öffentlicher Beschaffung liegt – insbesondere dann, wenn gesellschaftliche Ziele mitbedacht werden.
„Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Vergabeprozess so einnehmen und bewegen würde. Aber hier ging es um mehr als ein juristisch und fachlich einwandfreies Beschaffungsverfahren – es ging darum, mit öffentlicher Beschaffung etwas Positives zu bewirken. Dass wir mit dieser öffentlichen Ausschreibung als Leibniz-Gemeinschaft soziale Unternehmen stärken und gleichzeitig 83 Forschungseinrichtungen verlässlich versorgen, macht mich stolz und ist ein Erfolg, der einem engagierten Team aus Kolleginnen und Kollegen des LKCB und den beteiligten Instituten zu verdanken ist“, so Thomas Saueracker, Leiter des Arbeitsbereichs Finanzen/Controlling/Beschaffung am LIfBi und Projektleiter des LKCB.
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