Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung
 

Ziel

Die Bremer Initiative zur Stärkung frühkindlicher Entwicklung (BRISE) ist eine durch das BMBF geförderte Langzeitstudie, die untersucht, wie sich eine bereits pränatal einsetzende koordinierte Förderung auf verschiedene Bereiche der kindlichen Entwicklung (u. a. die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung) auswirkt.

BRISE ist ein Kooperationsprojekt des Leibniz‐Instituts für Bildungsverläufe, des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (Hauptkoordinator), der Universität Bremen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin, dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

 

Hintergrund

BRISE begleitet für mehrere Jahre etwa 600 Familien in Bremen, die ein Kind bekommen haben bzw. erwarten und bestimmte soziale oder kulturelle Merkmale aufweisen (z. B. Migrationshintergrund, geringes Einkommen). Alltagsintegrierte, zumeist bereits in Bremen vorhandene Angebote zur frühkindlichen und vorschulischen Förderung in den Familien und in den Kindertageseinrichtungen werden systematisch zu einer Maßnahmenkette verknüpft. 

 

Vorgehen

Die Begleitung der Familien setzt bereits während oder kurz nach der Schwangerschaft ein und reicht bis zum Schuleintritt des Kindes. Mit BRISE wird somit erstmals eine Langzeitstudie zu einem regional großflächig angelegten Förderprogramm durchgeführt. 

Als Vergleichsgruppe werden Kinder betrachtet, deren Familien nach eigenem Ermessen die Förderangebote in der Stadtgemeinde Bremen nutzen. Durch die Anbindung sowohl an das Nationale Bildungspanel (NEPS) als auch an das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) kann BRISE auf weitere hochwertige Vergleichsdaten zurückgreifen und auch die Frage der Übertragbarkeit und Verallgemeinerung der Bremer Befunde beantworten.

Das Verbundvorhaben wird primär vom Partner IPN wissenschaftlich koordiniert, der Feldzugang erfolgt in Bremen. Die bildungsökonomische Bewertung des koordinierten Maßnahmenprogramms (Interventionskette) erfolgt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung; zudem übernimmt das DIW Berlin die Verzahnung von BRISE und dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP). Die Verzahnung von BRISE mit dem Nationalen Bildungspanel (NEPS) wird gemeinschaftlich durch die Verbundpartner Universität Bamberg und Leibniz-Institut für Bildungsverläufe verantwortet. In einem weiteren Teilprojekt des Verbundpartners Universität Bamberg wird die Interaktionsqualität in Familien und Kindertagesstätten fokussiert. Der Verbundpartner Universität Heidelberg fokussiert an Meilensteinen orientierte frühkindliche Entwicklungsdiagnostik. Des Weiteren legt das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation den Fokus auf die Schulbereitschaft der Kinder. 

 

Projekt-Steckbrief

    • Förderphase 1: 12/2016 – 02/2021
    • Förderphase 2: 03/2021 – 02/2025
    • Förderphase 3: 03/2025 - 02/2029

BMBF_gefördert vom_deutsch

 
Projektpartner
DIW Berlin
IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik
Verbundkoordinator
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Universität Bremen
Uni Heidelberg
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
 

Publikationen

2024

Möwisch, D., Attig, M., & Weinert, S. (2024). Einflussfaktoren auf die frühe Mutter-Kind-Interaktion: Befunde aus der Förderstudie BRISE. Frühe Bildung, 13(2), 84-92.

2021

Möwisch, D., Brose, A., & Schmiedeck, F. (2021). Do higher educated people feel better in everyday life? Insights from a day reconstruction method study. Social Indicators Research, 153, 227-250. https://doi.org/10.1007/s11205-020-02472-y

2017

Langer, R., & Gartmann, G. B. (2017). Biologisierungs- und Sozialisierungsprozesse am Beispiel von Frühgeborenen. In S. Lessenich (Hrsg.), Geschlossene Gesellschaften: Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016 (38). Deutsche Gesellschaft für Soziologie. http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/article/view/630/pdf_260