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29.03.2022

Initiative zur Verbesserung der Forschungsbewertung: LIfBi unterstützt DORA

DORA, die San Francisco-Erklärung zur Forschungsbewertung, setzt sich seit 2012 für die Verbesserung der Bewertung von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung ein. Ihr Ziel ist, die Dominanz des Journal Impact Factors in der Forschungsbewertung zugunsten einer breiteren Palette von Bewertungskriterien zu verringern. Für das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) zeichnete seine Direktorin, Prof. Dr. Cordula Artelt, die DORA-Erklärung im März 2022. Das LIfBi schließt sich damit den weltweit bislang 2.500 institutionellen und mehr als 18.800 individuellen Unterzeichnenden an.

Die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung sind zahlreich und vielfältig. Sie umfassen Fachartikel, geistiges Eigentum und nicht zuletzt auch hervorragend ausgebildete junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Um die wissenschaftliche Leistung von Individuen und Institutionen zu vergleichen, wird oftmals der Journal Impact Factor als zentrale Kennzahl herangezogen. Er nimmt dadurch einen besonderen Stellenwert ein, obwohl er als Instrument zur Forschungsbewertung eine Reihe gut dokumentierter Schwächen aufweist, beispielsweise seine Anfälligkeit für Manipulationen oder die Intransparenz seiner Berechnung. Stattdessen solle die wissenschaftliche Qualität der Forschungsleistung stets im Vordergrund stehen.

„Die Bewertung von Forschungsleistungen ist im Wissenschaftsbetrieb allgegenwärtig, darf aber nicht auf ‚Journal Impact‘ reduziert werden. Insofern ist die DORA-Erklärung richtungsweisend“, so Cordula Artelt.

Die 2012 gestartete Initiative DORA hat sich zum Ziel gesetzt, Empfehlungen zur Verbesserung der Bewertung von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung zu etablieren. Diese richten sich sowohl an die wissenschaftlichen Institutionen selbst und an Fördermittelgeber als auch an Verlage und nicht zuletzt  an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Zu den DORA-Empfehlungen zählen u.a.:

  • Kennzahlen wie der Journal Impact Factor sollen nicht allein verwendet werden, um Entscheidungen über Förderung, Finanzierung, Einstellung oder Beförderung zu treffen.
  • Neben der Anzahl publizierter Fachartikel soll eine breite Palette verschiedener Kennzahlen zur Forschungsbewertung zum Einsatz kommen. Zu diesen zählen auch Forschungsergebnisse wie z.B. Datensätze oder Softwarelösungen oder aber qualitative Indikatoren wie z.B. Einfluss auf Gesetzgebung oder Praktiken.
  • Bei Personalmaßnahmen sollen die Kriterien für Einstellungen und Beförderungen transparent dargelegt und gegenüber dem wissenschaftlichen Nachwuchs die Qualität der Forschung betont werden.

Verlage sollen den Journal Impact Factor als Marketinginstrument zurückfahren und die Literaturverzeichnisse von Fachartikeln unter der Creative Commons Public Domain Dedication frei zugänglich machen.

 

DORA-Erklärung (deutsch) als PDF

DORA-Website mit Möglichkeit zur Unterzeichnung

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