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Digitale und datenbezogene Kompetenzen in Deutschland
 

Ziel

Das Projekt nimmt digitale und datenbezogene Kompetenzen der bundesdeutschen Bevölkerung repräsentativ und langfristig in den Blick und hilft zu verstehen, wie diese Kompetenzen sich entwickeln. Erfasst werden dabei die zentralen, grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten von Menschen, die als Voraussetzung für einen kompetenten Umgang mit digitalen Informationen und Daten im Lebensalltag anzusehen sind. Dabei werden zwei zentrale Ziele verfolgt:

  1. Repräsentatives Langzeitmonitoring der deutschen Bevölkerung: Messung der digitalen und datenbezogenen Kompetenzen der bundesdeutschen Bevölkerung im Alter von 10 bis 69 Jahren anhand von repräsentativen, wiederkehrenden Querschnittsstichproben. Damit können über die Jahre die Veränderungen der Kenntnisstände, der spezifischen Stärken und Schwächen sowie ihrer Bedingungen gemessen werden.
  2. Individuelle Längsschnittbeobachtung ab der 6. Klasse: Beobachtung der individuellen Entwicklung der digitalen und datenbezogenen Kompetenzen von Jugendlichen ab der 6. Klassenstufe über einen Zeitraum von mehreren Schuljahren. Damit können individuelle Entwicklungen im Zusammenspiel schulischer, familiärer und weiterer Faktoren beobachtet und entwicklungsfördernde oder -hemmende Faktoren identifiziert werden, um Ansatzpunkte für die Förderung und relevante Kontextbedingungen zu erhalten.
 

Hintergrund

Der Begriff „Data Literacy“ beschreibt vor dem Hintergrund der digitalen Transformation unserer Gesellschaft die Fähigkeit eines Menschen, mit digitalen Daten und Informationen sachgerecht umzugehen, sie zu interpretieren, daraus Handlungsempfehlungen oder -grundsätze abzuleiten, aber auch die Risiken der Datensammlung und -nutzung einschätzen zu können. Digitale und datenbezogene Kompetenzen sind eine zentrale Voraussetzung für die Entfaltung eigener Handlungsspielräume, für bürgerschaftliches Engagement und den mündigen Umgang mit eigenen und fremden Daten. Zugleich stellen Daten eine zentrale Ressource der Wertschöpfung dar, die – um für individuelle und unternehmerische Zwecke genutzt werden zu können – entsprechende Kompetenzen bei den Nutzenden voraussetzen.

Das Großprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Datenstrategie der Bundesregierung und der Initiative Digitale Bildung gefördert. Die Förderung der Datenkompetenzen der Bevölkerung ist ein zentraler Baustein der Datenstrategie und soll unter anderem dabei helfen, zukünftig Lernangebote gezielt auf die Bedarfe der Bevölkerung abzustimmen.

 

Vorgehen und Methoden

Im Projekt werden zwei Forschungsdesignansätze kombiniert, mit denen fundierte Aussagen über die digitalen und datenbezogenen Kompetenzen der bundesdeutschen Bevölkerung sowie Aussagen über die Entwicklung dieser Kompetenzen am Übergang ins Jugendalter möglich werden.

Wie bereits dargestellt, wird ein Forschungsdesign umgesetzt, das die digitalen und datenbezogenen Kompetenzen für die Bundesbevölkerung repräsentativ in Form wiederkehrender Querschnitts­erhebungen erfasst (4-jähriger Rhythmus mit jeweils neuer Stichprobenziehung). Dafür wird wiederholt eine repräsentative Zufallsstichprobe von 6.000 Personen im Alter zwischen 10 und 69 Jahren befragt und getestet.

Ergänzend dazu werden mit einem individual-längsschnittlichen Ansatz Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe gezielt in den Blick genommen und ab 2023 im zweijährigen Abstand befragt und getestet. Mit diesem Ansatz ist es möglich, Aussagen über die Entwicklung von digitalen und datenbezogenen Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen zu machen und die individuellen Voraussetzungen zu verstehen. Hier wird ab 2023 eine Stichprobe mit 5.000 Kindern von der 6. Klasse an begleitet.

 

Datenerhebung und -aufbereitung

Im Projektzeitraum sind drei Teilstudien als Befragungen im Haushalt (CAPI) geplant, die inhaltlich und organisatorisch vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet werden. Die erste Erhebung im bevölkerungsrepräsentativen Langzeitmonitoring ist für den Herbst 2023 vorgesehen. Befragungen und Kompetenztestungen der 6.000 Zielpersonen erfolgen computerbasiert, wodurch neben der Ergebnisdokumentation auch die Erfassung differenzierter Daten zur Vorgehensweise bei der Aufgabenbearbeitung (Log- und Prozessdaten) ermöglicht wird, um ergänzende Informationen über digitale und datenbezogene Kompetenzen zu erhalten.

Die Erstbefragung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen der individuellen Längsschnitterhebung findet zeitgleich mit der Querschnittserhebung im Herbst 2023 statt. Eine zweite Erhebung in dieser Gruppe ist für den Herbst 2025 angesetzt.

Die erhobenen Daten werden im Rahmen des Projekts aufbereitet und ausgewertet. Dies umfasst:

  1. Bereitstellung wiederkehrend erhobener repräsentativer Daten zu digitalen und datenbezogenen Kompetenzen der Bevölkerung in Deutschland (10 – 69 Jahre) und zur Entwicklung dieser Kompetenzen in der Sekundarstufe durch Veröffentlichung von Scientific-Use-Files
  2. Regelmäßige Berichterstattung zu den zentralen Befunden zum Stand und zu den Veränderungen in den digitalen und datenbezogenen Kompetenzen der Bevölkerung Deutschlands sowie die begleitende Publikation von Forschungsbefunden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
  3. Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in Wissenschaft, Politik und Praxis
 

Kurz-Überblick zur Entwicklungsstudie 2022

Die Durchführung der Data Literacy-Entwicklungsstudie diente hauptsächlich der inhaltlichen und technischen Überprüfung des Testverfahrens, welches in der ersten Haupterhebung der BMBF-geförderten Data Literacy-Studie im Herbst 2023 verwendet werden soll. Im Vorfeld der im Herbst 2022 durchgeführten Data Literacy-Entwicklungsstudie wurden knapp 160 Aufgaben zu digitalen und datenbezogenen Kompetenzen formuliert.

Diese Aufgaben wurden den Teilnehmenden der Entwicklungsstudie jeweils in Auszügen vorgelegt, wobei jede Person in 80 Minuten möglichst etwa 80 Aufgaben bearbeiten sollte. Es wurde systematisch variiert, welche Aufgaben jeweils vorgelegt wurden; auch die Reihenfolge der Aufgaben wurde variiert. Insgesamt nahmen 240 Personen im Alter von 10 bis 69 Jahren an der Entwicklungsstudie teil. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden betrug ca. 30 Jahre. Neben Fragen zu digitalen und datenbezogenen Kompetenzen enthielt die Entwicklungsstudie auch Fragen zur Selbsteinschätzung, zur Nutzung von Daten im Beruf und in der Freizeit, zum Interesse an digitalen und datenbezogenen Inhalten und ein Anstrengungsthermometer. Des Weiteren wurde erhoben, für wie nützlich und vertrauenswürdig die Teilnehmenden Wissenschaft erachten.

Insgesamt haben die Teilnehmenden der Data Literacy-Entwicklungsstudie in den Aufgaben recht gut abgeschnitten. Sehr viele der Aufgaben wurden von vielen Personen richtig gelöst. Die Ergebnisse der Entwicklungsstudie wurden genutzt, um ca. 80 Aufgaben auszuwählen, die im Herbst 2023 einer repräsentativen Stichprobe der bundesdeutschen Bevölkerung vorgelegt werden.

Die Auswertung der übrigen Daten steht noch aus. Konkret soll der Zusammenhang von digitalen und datenbezogenen Kompetenzen mit Einstellungen sowie Geschlechtsunterschiede in der Kompetenz und der Selbsteinschätzung untersucht werden.

Das LIfBi und das Projektteam danken allen Teilnehmenden der Data Literacy-Entwicklungsstudie für ihre Mithilfe!

 

Team

Gruppenfoto Projektteam Data Literacy

Das Projektteam im Mai 2023 (Quelle: LIfBi/Marian Lenhard)

 

Projekt-Steckbrief

"BMBF_gefördert