Programme for the International Assessment of Adult Competencies–Longitudinal
 

Ziel

Wie wirken sich individuelle Kompetenzen auf den Erwerbsverlauf der Menschen in Deutschland aus? In welchem Zusammenhang stehen persönliche Fähigkeiten zur beruflichen Mobilität? Wie sind Kompetenzen in einzelnen Familien/zwischen Partnern verteilt? Was bedeutet das für die Aufstiegschancen in unserer Gesellschaft?

Diesen und ähnlichen Fragen ging die deutschlandweite Langzeitstudie PIAAC-L nach.

 

Hintergrund

PIAAC, eine Studie der OECD, auch bekannt als PISA-Studie für Erwachsene, untersuchte die Alltagsfertigkeiten Erwachsener im internationalen Vergleich. PIAAC-L führt PIAAC im deutschlandweiten Kontext weiter. 

 

Vorgehen

Etwa 5.000 Menschen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 67 Jahren, die bereits an PIAAC teilgenommen haben, sowie deren Familien wurden für PIAAC-L befragt. Die Wiederbefragung wurde in insgesamt drei Erhebungswellen zwischen 2014 und 2016 durchgeführt: 

Welle 1: Sozio-oekonomische Hintergrundbefragung

Welle I fand zwischen März und Juni 2014 statt. Ziel der Befragung war eine genaue Erfassung der Soziodemographie und Lebensumstände der Zielpersonen. Hierfür wurde am SOEP ein ausführlicher biographischer Fragebogen entwickelt. Darüber hinaus wurden alle Haushaltsmitglieder über 18 Jahren (erwachsene Kinder, Lebenspartner etc.) zu den inhaltlich bedeutsamen Themen wie Bildungsstand, Einkommen, Fort- und Weiterbildungen sowie  kulturellen Interessen befragt.

Welle 2: Kompetenzmessung

Der Fokus in Welle II (2015) lag auf der Kompetenzmessung. Im Rahmen der Erhebung wurden die in NEPS und PIAAC entwickelten Kompetenztests der Domänen Deutsch und Mathematik vorgelegt. Neben den Zielpersonen sollten in Welle II auch die Kompetenzen der Lebenspartner (soweit vorhanden) erfasst werden. Das ermöglichte die Beantwortung spannender soziologischer Fragestellungen wie beispielsweise Kompetenzverteilung in Partnerschaften.

Welle 3: Hintergrundbefragung & kognitive Grundfähigkeiten

In Welle III (2016) lag ein Schwerpunkt auf der Erfassung kognitiver Grundfähigkeiten der Zielpersonen. Hierfür wurden die im SOEP eingesetzten Kurzskalen zu kognitiven Grundfähigkeiten eingesetzt. Darüber hinaus wurden mittels eines Hintergrundfragebogens Veränderungen im beruflichen Feld  sowie im Aus- und Weiterbildungsbereich abgedeckt.

 

Projekt-Steckbrief

Logo Gefördert vom BMBF

 
Projektpartner
GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
DIW Berlin
 

Publikationen

2020

Martin, S., Lechner, C., Kleinert, C., & Rammstedt, B. (2020). Literacy skills predict probability of refusal in follow-up wave: Evidence from two longitudinal assessment surveys. International Journal of Social Research Methodology, 24(4), 413-428. https://doi.org/10.1080/13645579.2020.1763715

2019

Weinert, S., & Artelt, C. (2019). Measurement of skills and achievement: A critical assessment of theoretical and methodological concepts. In R. Becker (Hrsg.), Research handbook on the sociology of education (S. 106-132). Edward Elgar Publishing. https://doi.org/10.4337/9781788110426.00014

2017

Blossfeld, P., Blossfeld, G., & Blossfeld, H.-P. (2017). The speed of educational expansion and changes in inequality of educational opportunity. In T. Eckert, & B. Gniewosz (Hrsg.), Bildungsgerechtigkeit (S. 77-92). Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15003-7_6
Gaasch, C. (2017). Bayesian estimation of latent trait distributions considering hierarchical structures and partially missing covariate data.
Rammstedt, B., Martin, S., Zabal, A., Carstensen, C. H., & Schupp, J. (2017). The PIAAC longitudinal study in Germany: Rationale and design. Large-scale Assessments in Education, 5(1), 1-11. https://doi.org/10.1186/s40536-017-0040-z

2015

Kleinert, C. (2015). Kompetenzen von Erwachsenen: Konzeption, Design und Messung in PIAAC. Bildungsindikatoren im internationalen Vergleich: Bestandsaufnahme und kritische Würdigung (S. 35-41). Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/BMBF_Bildungsindikatoren_ZEW_Forschungsbericht2015.pdf