Komplexe Lernaufgaben, wie die Vorbereitung auf eine Prüfung im Studium, erfordern nicht nur den Einsatz geeigneter Lernstrategien, sondern auch ein gewisses Maß an Motivation, um die Aufgabe in Angriff zu nehmen und bei der Sache zu bleiben. Im Lernalltag kommt es jedoch vor, dass diese Motivation nicht immer gegeben ist. Gründe dafür können sein, dass die Erfolgsaussichten zu gering erscheinen (etwa bei besonders schwerem Lernmaterial) oder die Aufgabe einen geringen subjektiven Wert besitzt (etwa bei langweiligem oder unwichtigem Lernmaterial). In solchen Situationen ist es entscheidend, die eigene Motivation im Wissen um eigene Möglichkeiten und Bedürfnisse zu regulieren. Um dies zu erreichen, können verschiedene Strategien eingesetzt werden, die z. B. darauf abzielen, die persönliche Bedeutsamkeit des Lernstoffs zu steigern, sich selbst zu belohnen oder sich Teilziele zu setzen.
In dem Vortrag präsentierte Dr. Gabriele Steuer Ergebnisse aus gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Dresel (ebenfalls Universität Augsburg) durchgeführten Studien und hebt hervor, dass nicht nur die Quantität der eingesetzten Strategien, sondern auch deren Qualität und Situationsangemessenheit für eine effektive Motivationsregulation, die Anstrengung und letztendlich den Lernerfolg von Bedeutung sind. Eine Trainingsstudie mit Studierenden weist darauf hin, dass eine derartige, effektive Motivationsregulation trainiert werden kann.