Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längs­schnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi eine grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastruktur für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. 

29.03.2021

NEPS meets CEPS – Chinesische Delegation virtuell zu Gast am LIfBi

Wie sich die Bildungswege von Menschen gestalten, ist auch in China Gegenstand aktueller längsschnittlicher Forschung. An der Renmin Universität von China in Peking ist mit dem Chinese Education Panel Survey (CEPS) eine Studie beheimatet, die in vielen Punkten dem Nationalen Bildungspanel in Deutschland (NEPS) ähnelt. Angeregt durch den Arbeitsbereich Erhebungskoordination des Zentrums für Studienmanagement hat am 26. März 2021 ein erster virtueller Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern des CEPS und des NEPS stattgefunden.

Im Zentrum des Erfahrungsaustauschs standen Aspekte des Studienmanagements, entsprechend trafen sich Leitung und Arbeitsbereichsleitungen des Zentrums für Studienmanagement mit den Vertreterinnen und Vertretern des Chinesischen Bildungspanels, darunter auch der Projektleiter des CEPS.

Wie auch das NEPS, erhebt das CEPS Daten zu Bildungswegen an Schulen und ist ebenfalls als Konsortium organisiert. Das CEPS ist eine landesweit repräsentative Längsschnittstudie, die im Schuljahr 2013/2014 mit zwei Kohorten (siebte und neunte Klasse) begonnen wurde. An der Studie nehmen rund 20.000 Schülerinnen und Schüler aus 112 Schulen in ganz China teil. Das CEPS dokumentiert Bildungsprozesse und Übergänge von Schülerinnen und Schülern und zielt darauf ab, die Zusammenhänge zwischen den Bildungsergebnissen von Individuen und den vielfältigen Kontexten von Familien, Schulprozessen, Gemeinden und Sozialstruktur zu erklären und die Auswirkungen von Bildungsergebnissen im Lebensverlauf weiter zu untersuchen. Die Kolleginnen und Kollegen von CEPS untersuchen darüber hinaus auch biologische Marker der Schülerinnen und Schüler wie deren Sportfitness oder Hämoglobinwerte.

„Gerade im Bereich des Teilstudienmanagements gibt es eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten“, so Dr. Jutta von Maurice, Leiterin des Zentrums für Studienmanagement am LIfBi. „Für uns besonders interessant ist unter anderem, dass die chinesischen Kolleginnen und Kollegen bereits seit 2013 die Bedeutung von Netzwerken für Bildungsverläufe gezielt erheben. Dieses Thema steht für uns ab 2022 mit dem Start einer neuen Teilstudie auf der Agenda. Die Erfahrungen des CEPS können für uns in dieser Hinsicht sehr wertvoll sein.“

 

Mehr zum CEPS: http://ceps.ruc.edu.cn/English/Overview/Overview.htm

Weitere Neuigkeiten

NEPS | Nationales Bildungspanel

Das Nationale Bildungspanel ist die größte bildungswissenschaftliche Langzeitstudie in Deutschland. Durch die kontinuierliche Befragung und Testung von mehr als 70.000 Menschen entsteht und wächst ein international bedeutsamer Datenschatz, durch den Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter erforscht werden können.

Das NEPS vereint die Expertise von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an mehr als 13 Standorten deutschlandweit und ist am LIfBi in Bamberg beheimatet.

Großprojekte

 

Daten- und Serviceportal

Unser Daten- und Serviceportal beinhaltet das vollständige Angebot an Forschungsdaten des LIfBi und diesbezüglichen Dienstleistungen. Es informiert über die Voraussetzungen des Zugangs zu den Daten und unterstützt bei der Suche nach Variablen und Dokumentationsmaterialien. Das Portal verweist auf zahlreiche Hilfen für den Umgang mit den verfügbaren Scientific-Use-Files. 

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unsplash/cytonn-photography
 

LIfBi Lectures

Die Vortragsreihe LIfBi Lectures bildet eine offene wissenschaftliche Dialogplattform über Fachgrenzen und Institutsbereiche hinweg. Gerade jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt die Vortragsreihe die Möglichkeit zur Vernetzung und zum interdisziplinären Dialog in unterschiedlichen Formaten rund um die Vorträge.

Zu den Veranstaltungen

Transfer

Zur Vermittlung unserer Forschungsergebnisse und dem Transfer unserer wissenschaftlichen Expertise werden am LIfBi die wichtigsten Themen und Aktivitäten des LIfBi aufbereitet, beispielsweise im Jahresbericht, in den LIfBi-News und im Newsletter LIfBi info. Unsere Transferberichte präsentieren Forschungsergebnisse allgemein verständlich.

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Publikationen

Die Forschenden am LIfBi publizieren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Das Leibniz Institut gibt auch zwei eigene Publikationsreihen LIfBi Working Paper und NEPS Survey Paper sowie Transferberichte zu gesellschaftliche hochrelevanten Themen heraus.

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Karriere

Rund 250 Personen arbeiten derzeit am LIfBi in den Bereichen Forschung, Infrastruktur und Verwaltung. Unser wissenschaftliches Personal ist international und interdisziplinär aufgestellt – genau wie unsere Forschung. Diversität und Chancengleichheit gehören auf allen Ebenen zu unserem Selbstverständnis. Als familienfreundlicher Arbeitgeber unterstützt das LIfBi die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit.

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Infrastruktur

Unsere Expertise als Infrastruktureinrichtung umfasst die Entwicklung von geeigneten Kompetenztests und Befragungsinstrumenten, über die Administration von großangelegten Bildungsstudien, bis hin zur Erforschung von wissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung. Die gewonnen und aufbereiteten Daten stellen wir Forschenden weltweit kostenlos zur Verfügung. 

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Medien

Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des LIfBi. Bei Medienanfragen bieten wir umfassende Unterstützung und organisieren Hintergrundgespräche für Politik, Redaktionen und Verbände. Unsere überregionalen Pressemitteilungen finden Sie im externen Presseportal. Auch in unseren Presseverteiler nehmen wir sie bei Interesse gerne auf.

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