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Inklusion in und nach der Sekundarstufe in Deutschland

Neuigkeiten

 

Ziel

INSIDE I: Inklusion in der Sekundarstufe I in Deutschland
INSIDE II: Inklusion in und nach der Sekundarstufe in Deutschland

INSIDE liefert in zwei Projektphasen erstmalig umfassende und belastbare Informationen zur aktuellen Umsetzung von schulischer Inklusion in der Sekundarstufe I sowie zum Übergang von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarfen in die Sekundarstufe II, in das berufliche Ausbildungssystem oder eine andere Lebenssituation. Mit Befragungen von verschiedenen, an Inklusion beteiligten Personengruppen wie Kinder und Jugendliche mit und ohne sonderpädagogische Förderbedarfe, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulbegleitungen schafft INSIDE eine fundierte Datengrundlage. Diese kann einerseits zur Schaffung einer Grundlage für politische Zielsetzungen zur Förderung von Inklusion im Schulalltag und am Übergang in Ausbildung und Beruf beitragen, andererseits wird sie der wissenschaftlichen Gemeinschaft für weitere Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.

INSIDE ist ein Kooperationsprojekt des Leibniz‐Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi), der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), der Bergischen Universität Wuppertal (BUW) und der Universität Potsdam (UP). Das Projekt wird durch Beteiligte aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft begleitet, etwa Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Praktikerinnen und Praktiker, Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter.

 

Hintergrund

Deutschland hat sich mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention zu einem inklusiven Bildungssystem verpflichtet. Entsprechend werden Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarfen zunehmend gemeinsam mit Kindern ohne entsprechende Förderbedarfe an allgemeinen Schulen unterrichtet.

Empirische Befunde zeigen, dass sich inklusives Lernen positiv auf den Bildungsverlauf von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarfen und deren Mitschülerinnen und Mitschüler ohne entsprechende Förderbedarfe auswirken kann. Allerdings gibt es in Deutschland sehr unterschiedliche Ansätze, wie geeignete Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote für die Gruppe mit sonderpädagogischen Förderbedarfen an allgemeinen Schulen etabliert werden.

Zum Startzeitpunkt des Projekts INSIDE lag keine aussagekräftige Darstellung des Istzustands schulischer Inklusion in Deutschland vor. INSIDE schließt diese Lücke und untersucht, welche Folgen die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Prozesse der Ausgestaltung schulischer Inklusion für die Schullaufbahn der jeweiligen Schülerinnen und Schüler und deren Übergang in weitere Ausbildungssituationen oder das Berufsleben haben. In der ersten Projektphase wurden die Bedingungen für das Gelingen inklusiven Lernens erforscht; sie bilden eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung von politischen Strategien und Reformmaßnahmen.

INSIDE II widmet sich den Übergängen von Jugendlichen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II, in die nachschulischen Übergangsysteme oder die Arbeits- und Berufswelt. Aktuell liegen zu dieser Übergangssituation im inklusiven deutschen Bildungssystem kaum Daten vor. INSIDE II soll helfen diese Lücke zu schließen und eine Datengrundlage zu schaffen, auf deren Basis evidenzbasiertes Wissen generiert werden kann. So leistet das Projekt einen grundlegenden Beitrag dazu, die Teilhabe im Arbeits- und Berufsleben dieser Schülerinnen und Schüler zu erhöhen, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Risiken zu verringern, Aspekte der Umsetzung der UN-BRK zu diskutieren sowie spezifische Folgeprobleme der Corona-Krise zu erkennen und gegebenenfalls Interventionsmöglichkeiten abzuleiten.

 

Vorgehen und Methoden

Mittels Befragungen und Kompetenztests schafft das Projekt INSIDE erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation und Entwicklung inklusiv unterrichteter Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe I sowie zu den Übergängen von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Sekundarstufe II, in das berufliche Ausbildungssystem oder eine andere Lebenssituation. In das Projekt werden Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft sowie Akteure aus Bildungsadministration und -praxis (beteiligte Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Verbände) miteinbezogen. Dies umfasst auch den Austausch zu inhaltlichen Schwerpunkten und deren Umsetzung in Instrumenten sowie Aspekte der Ergebnisaufbereitung.

INSIDE I:

In der ersten Projektphase, die von Dezember 2016 bis Mai 2021 andauerte, befassten sich die Forschenden unter anderem mit folgenden Fragen:

  • Unter welchen organisatorischen Rahmenbedingungen und bei welcher Umsetzung in Unterrichtsprozesse trägt inklusives Lernen zu einer erfolgreichen individuellen Entwicklung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarfen bei?
  • Welche Effekte hat Inklusion auf die Mitschülerinnen und Mitschüler ohne entsprechende Förderbedarfe?
  • Welche Faktoren tragen zum Gelingen inklusiven Lernens bei?

INSIDE II:

In einer zweiten Förderphase seit Juni 2021 wird nun der nächste Abschnitt auf dem Bildungsweg der Schülerinnen und Schüler in den Blick genommen. Fragen wie die Folgenden stehen nun im Mittelpunkt:

  • Wie gelingt den inklusiv unterrichteten Schülerinnen und Schülern der Übergang in die Sekundarstufe II, in das berufliche Ausbildungssystem oder eine andere Lebenssituation?
  • Welche Rolle spielen ihre Erfahrungen in der gesamten Zeit der Sekundarstufe I bei diesem Übergang?
 

Datenerhebung und -aufbereitung

INSIDE ist ein Kooperationsprojekt, das in Form einer Längsschnittstudie Daten zur Entwicklung von Schülerinnen und Schülern in inklusiven Settings und danach erhebt und aufbereitet. Es ist geplant, diese Daten der Wissenschaft durch das Forschungsdatenzentrum des LIfBi in anonymisierter Form für Forschungszwecke zur Verfügung zu stellen.

INSIDE I

Die Bedingungen zum Gelingen inklusiven Lernens wurden auf individueller und familiärer Ebene sowie auf Klassen- und Schulebene erfasst. Im Rahmen von INSIDE I wurden rund 4.600 Schülerinnen und Schüler, davon 13 % mit sonderpädagogischem Förderbedarf, an 280 Schulen befragt und getestet. Die erste Projektphase von INSIDE war in mehrere Teilstudien gegliedert:

  • Erste Teilstudie: Im Frühjahr 2018 wurden Schulleitungen an ausgewählten Schulen in ganz Deutschland online befragt. So konnten wichtige Rahmenbedingungen und Organisationsformen von Inklusion, jenseits der unterschiedlichen Ausgestaltung in einzelnen Bundesländern, festgestellt werden.
  • Zweite Teilstudie: Diese Studie lieferte Erkenntnisse über die Auswirkungen der schulischen Rahmenbedingungen und der Unterrichtsgestaltung auf das inklusive Lernen. Befragt wurden dabei Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern, Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulbegleitungen. Dieses Vorhaben wird nun in der zweiten Projektphase von INSIDE weitergeführt.
  • Dritte Teilstudie: Anhand von Unterrichtstagebüchern der teilnehmenden Lehrkräfte sollten zusätzliche Informationen über die Unterrichtsgestaltung an den Schulen gesammelt werden. Diese Teilstudie konnte aufgrund der durch das Coronavirus bedingten Schulschließungen nicht wie geplant durchgeführt werden.
     

Darstellung der Teilnehmenden der ersten INSIDE-Projektphase

INSIDE II

Für die Datenerhebung in der zweiten Projektphase von INSIDE werden die Teilnehmenden zu drei Messzeitpunkten befragt bzw. getestet werden:

  • Erster Messzeitpunkt: Zum ersten Messzeitpunkt bearbeiten alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe Kompetenztests in den Bereichen Lesen und Mathematik und beantworten einen Fragebogen. Weiterhin werden die Klassen-, Deutsch- und Mathematiklehrkräfte und alle sonderpädagogischen Lehr- und Fachkräfte sowie die Schulleitungen befragt.
  • Zweiter Messzeitpunkt: Zum zweiten Messzeitpunkt besucht voraussichtlich ein Großteil der Schülerinnen und Schüler die zehnte Jahrgangsstufe. Die Schülerinnen und Schüler, die wir zu diesem Zeitpunkt noch über die Schule erreichen, werden wie zum ersten Messzeitpunkt zusammen mit ihren Lehrkräften und Schulleitungen im schulischen Kontext befragt. Diejenigen Schülerinnen und Schüler, die zu diesem Messzeitpunkt nicht mehr über die Schule erreicht werden können oder den schulischen Kontext verlassen haben, werden telefonisch oder online befragt.
  • Dritter Messzeitpunkt: Zum dritten Messzeitpunkt hat ein Großteil der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die allgemeine Schule voraussichtlich bereits verlassen. Daher werden alle Jugendlichen telefonisch oder online befragt.

Darüber hinaus sind auch die Angaben der Eltern zur Situation ihrer Kinder nach dem Übergang in den Beruf oder eine andere Lebenssituation sowie zu ihren Kindern selbst wichtig, um möglichst ganzheitliche Aussagen über die Gelingensbedingungen erfolgreicher Entwicklungsverläufe von inklusiv lernenden Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I und darüber hinaus treffen zu können. Diese werden wie auch in der ersten Förderphase über telefonische Interviews erfasst.

Darstellung der Teilnehmenden aus Teilstudie 2 der ersten INSIDE-Projektphase

 

INSIDE Team

 

Erste Ergebnisse

Durch INSIDE I liegen Daten für die quantitative Analyse der Ausgangslagen, Verbleibesituationen und Karrieren von inklusiv unterrichteten Schülerinnen und Schülern vor. Im Rahmen von INSIDE I wurden rund 4.600 Schülerinnen und Schüler, davon 13 % mit SPF, an 280 Schulen befragt und getestet. Durch diese einmalige längsschnittliche Untersuchung konnte evidenzbasiertes Wissen über inklusives Lernen in der Sekundarstufe I generiert werden. Zudem wurde eine Datengrundlage geschaffen, die auch als Ausgangspunkt für die zweite Förderphase INSIDE II dient. Damit wird das Vorhaben der Beschreibung von Übergängen nach der Sekundarstufe I sowie der Identifikation von verschiedenen Gelingensbedingungen für erfolgreiche Übergänge in Abhängigkeit von verschiedenen schulischen Bedingungen gestützt.

Die erste Ergebnistagung des Projekts INSIDE I im Mai 2021 richtete sich an die Teilnehmenden des Projekts und damit auch an Praktikerinnen und Praktiker der Inklusion im schulischen Bereich. Die INSIDE-Projektteams aus Bamberg, Wuppertal, Berlin und Potsdam stellten in der virtuellen Konferenz ausgewählte Forschungsergebnisse der ersten Projektphase vor und diskutierten diese mit den Teilnehmenden.

Videoaufzeichnungen aller Vorträge stehen auf der Konferenzseite zur Verfügung.

Zu den Aufzeichnungen

Ausgewählte Ergebnisse aus den Erhebungen des Projekts grafisch dargestellt.

Zu den interaktiven Ergebnisgrafiken

Ausgewählte Ergebnisse aus den Teilstudien allgemeinverständlich zusammengefasst.

Zu den Ergebnisbroschüren

Der Newsletter des Projektteams informiert Teilnehmende über Neuigkeiten.

Zur Anmeldung

 

Projekt-Steckbrief

BMBF_gefördert vom_deutsch-2

 
Projektpartner
Universität Potsdam
Projektleitung
Universität Wuppertal
Projektleitung
Humboldt-Universität zu Berlin
Projektleitung
IQB Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen
Projektpartner von Dez 2016 bis Mai 2021
 

Publikationen

2023

Gresch, C., & Nusser, L. (2023). Schulische Rahmenbedingungen und überfachliche Kompetenzen in inklusiven Klassen. Empirische Sonderpädagogik, 15(2), 157-176. https://doi.org/10.2440/003-0004
Labsch, A., Schmitt, M., & Schüpbach, M. (2023). Nehmen Schüler*innen ohne sonderpädagogische Förderbedarfe in inklusiven Klassen die Beziehung zu ihren Lehrkräften anders wahr als ihre Peers in nicht-inklusiven Klassen? Zeitschrift für Pädagogik, 69(6), 811 - 831. https://doi.org/10.3262/ZP2306811
Schmitt, M., Gresch, C., & Labsch, A. (2023). Challenges in sampling students with and without special educational needs in inclusive settings for an educational longitudinal study. Survey Methods: Insights from the Field, 1(2), Advance online publication. https://doi.org/10.13094/SMIF-2023-00011
Zurbriggen, C. L., Nusser, L., Krischler, M., & Schmitt, M. (2023). Teachers' judgment accuracy of students’ subjective well-being in school: In search of explanatory factors. Teaching and Teacher Education, 133, Article 104304. https://doi.org/10.1016/j.tate.2023.104304

2022

Stegenwallner-Schütz, M., Obry, M., Wittmann, E., Gehrer, K., Nusser, L., & Böhme, K. (2022). INSIDE-Studie: Dokumentation der Skalierung der Kompetenzmessungen in den Bereichen Lesen und Mathematik des ersten Messzeitpunkts in der Jahrgangsstufe 6 (Kohorte 1). LIfBi Working Paper 108. Leibniz-Institut für Bildungsverläufe. https://doi.org/10.5157/LIfBi:WP108:1.0

2021

Gresch, C., & Schmitt, M. (2021). Lernen und Wohlergehen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarfen während der ersten Schulschließung 2020: Auswertung des Projekts INSIDE zu Corona. LIfBi Forschung kompakt 3. Leibniz-Institut für Bildungsverläufe. https://doi.org/10.5157/LIfBi:Bericht:03:INSIDE:1.0
Gresch, C., Schmitt, M., Külker, L., Schledjewski, J., Böhme, K., & Grosche, M. (2021). Schulische Ausgangslagen und organisatorische Gestaltungsformen von Inklusion in der Sekundarstufe I. Zeitschrift für Heilpädagogik, (72), 484-507.

2020

Schledjewski, J., Gresch, C., & Förster, C. (2020). Ansätze zur Zugänglichkeit von Studieninformationen: Websitegestaltung für Studienteilnehmende und weitere Interessierte bei Schulstudien am Beispiel des INSIDE-Projekts. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 26(10), 41-47. https://ojs.szh.ch/zeitschrift/article/view/898
Schmitt, M., Roßbach, H.-G., Gresch, C., Stanat, P., Böhme, K., & Grosche, M. (2020). Inklusion in der Sekundarstufe I in Deutschland (INSIDE). Erziehungswissenschaft, 60(31), 199–202. https://doi.org/10.3224/ezw.v31i1.30