Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längs­schnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi eine grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastruktur für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. 

24.09.2024

LIfBi bei "Book a Scientist": Gespräche mit Wissenschaftler:innen jetzt buchen

Am 15. Oktober lädt die Leibniz-Gemeinschaft abermals zu einem Speed-Dating mit Wissenschaftler:innen ein. Rund 100 Forschende aus unterschiedlichsten Disziplinen stehen bereit, sich alle erdenklichen Fragen zu ihren Forschungsprojekten stellen zu lassen. Mit dabei sind in diesem Jahr 12 Bildungsforscher:innen des LIfBi. Sie arbeiten zu Themen wie Geschwisterforschung, Lesekompetenzen, Geschlechterunterschieden bei Bildungswegen oder Verschwörungsgläubigkeit und wollen die Gelegenheit nutzen, ihre Forschung allgemeinverständlich zu erklären. Termine für die Online-Gespräche können von allen Wissenschaftsinteressierten ab sofort gebucht werden.

Wie Eltern Kompetenzen ihrer Kinder einschätzen
Die Kompetenzeinschätzung der Eltern ist relevant für die Gestaltung einer angereicherten Lernumwelt und die optimale Förderung der kindlichen Kompetenzen. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit Eltern in der Lage sind, die Kompetenzen ihrer Kinder adäquat einzuschätzen und ob sich die elterliche Kompetenzeinschätzung im Verlauf der Grundschule verändert und es somit zu einer Annäherung an die tatsächlichen Kompetenzen der Kinder kommt. Erfahren Sie dazu mehr im Gespräch mit Anna Ratka-Pauler.

Datenkompetenz als Schlüsselkompetenz in unserer Welt
Ob Klimawandel oder Wahlergebnisse – aktuelle gesellschaftliche Themen erfordern oft ein grundlegendes Verständnis von Daten, zum Beispiel wie und wo Daten entstehen und genutzt werden, wie Daten aufbereitet und ausgewertet werden oder wie man Daten interpretiert. Kommen Sie mit Cornelia Schoor über Datenkompetenz ins Gespräch, z.B. worin sich grundlegende Kompetenzen der ganzen Bevölkerung von Expert:innenwissen unterscheidet.

Sprachkompetenzen bei geflüchteten Kindern
Deutsche Sprachkenntnisse sind zentral für die Bildungsteilhabe von Kindern mit Fluchterfahrung. Das Erlernen einer neuen Sprache ist ein langfristiger und oftmals herausfordernder Prozess. In dem Gespräch wird diskutiert, wie sich die Deutschkenntnisse junger Geflüchteter in den ersten Jahren verändern und welche Bedingungen das Lernen begünstigen. Im Gespräch mit Julian Seuring geht es auch um die Frage, wer eine gezielte Förderung erhält und was diese bewirkt.

Digitale Kompetenz als Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert
Mit der Digitalisierung der modernen Gesellschaft hat digitale Kompetenz an Bedeutung gewonnen. Jüngere Generationen werden sogar als „Digital Natives" bezeichnet. Das impliziert ein gewisses Maß an Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien. Die Forschung zeigt, dass die vielfältigen Informationen des Internets für Heranwachsende eine Herausforderung darstellen. Ihnen einen reflektierten Umgang mit diesen zu vermitteln, ist von immenser Bedeutung. Mehr erfahren Sie im Gespräch mit Sümeyra Tural.

Was Geschwister voneinander lernen
Enge Vertraute, Spielgefährten, härteste Rivalen. All das können Brüder und Schwestern füreinander sein. Elena Wittmann forscht zu dieser besonderen Beziehung, denn Geschwister haben eine bedeutende Rolle für die individuelle Entwicklung. Die Beziehung zu ihnen hat auch einen Einfluss auf unser Selbstbild, unsere Persönlichkeit und unseren Werdegang.

Lesekompetenz im Wandel
Die Kompetenz, geschriebene Texte lesen und verstehen zu können, ist auch im digitalen Zeitalter eine elementare Fähigkeit für gesellschaftliche Teilhabe. Allerdings hat sich das Lesen grundlegend verändert. Durch ein Überangebot von Informationen sind multiple Inhalte zu Themen vorhanden. Wie die Forschung mit Herausforderungen und Chancen für die Erfassung von Lesekompetenz umgeht, erfahren Sie im Gespräch mit Kathrin Thums und Karin Gehrer.

Stigmabewusstsein von erwerbslosen Menschen
Soziale Ausgrenzung, z.B. durch Stigmatisierung, ist ein allgegenwärtiges Phänomen moderner Gesellschaften. Zentral in ihrer Erforschung sind dabei die Wahrnehmung dieser Stigmatisierung und deren Auswirkungen. Eine Ausprägung dieses Phänomens stellt die Stigmatisierung erwerbsloser Menschen und deren Stigmabewusstsein dar. Nehmen Erwerbslose Arbeitslosigkeit als stigmatisierend wahr? Was sind die Auswirkungen von Stigmabewusstsein? Sprechen Sie dazu mit Sebastian Lang.

Verschwörungsgläubigkeit in Zeiten von Covid-19
Verschwörungsmythen prägen zunehmend die Politik und Gesellschaft, sind aber gefährlich für den demokratischen Zusammenhalt. Die Corona-Pandemie ist ein wichtiger Grund für ihre Verbreitung, insbesondere bei niedriger Bildung, wirtschaftlichen Einbußen und fehlendem politischen Vertrauen. Gleichzeitig zeigen sehr unterschiedliche Menschen eine ausgeprägte Verschwörungsgläubigkeit, was ein genaues Verständnis von Ursachen und Konsequenzen erfordert. Mehr dazu erfahren Sie von Steffen Wamsler.

Vertrauen in die Politik – nach Covid in der Krise?
Politisches Vertrauen ist entscheidend für die Stabilität von Demokratien. Die Covid-19-Pandemie hat das Vertrauen in staatliche Institutionen und Akteure tiefgreifend beeinflusst. Gundula Zoch skizziert die Entwicklungen des Vertrauens in politische Akteure, Medien oder die Polizei über zwei Jahre Pandemie und beleuchtet, welche Bevölkerungsgruppen besonders von Vertrauensgewinn oder -verlust betroffen sind.

Die Erfassung von Vielfalt
Die Konstrukte „Geschlecht“ und „familiäre Vielfalt“ haben sich in der sozialwissenschaftlichen Forschung weiterentwickelt. Geschlecht wird nicht nur binär erfasst und um den Aspekt der Geschlechtsidentität erweitert. Bezüglich des familiären Hintergrunds ist das Modell der klassischen Kernfamilie oft nicht mehr zutreffend und muss um weitere Kombinationen ergänzt werden, um die zunehmend vielfältige Lebensrealität von Familien zu berücksichtigen. Monja Schmitt berichtet dazu aus der wissenschaftlichen Praxis.

(Verschlungene) Pfade auf dem Weg zur Hochschulreife
Frauen gelten als die Gewinnerinnen der Bildungsexpansion. Trotzdem existieren heute noch gesellschaftliche Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern: Ausbildungs- und Studienfachwahl sind noch immer von (traditionellen) Rollenvorstellungen geprägt, Lohn und Rente fallen für Frauen signifikant geringer aus. Es scheint, dass traditionelle Rollenmodelle heute später im Lebenslauf greifen. Dazu forscht Magdalena Pratter.

Gespräche können hier gebucht werden

Weitere Neuigkeiten

NEPS | Nationales Bildungspanel

Das Nationale Bildungspanel ist die größte bildungswissenschaftliche Langzeitstudie in Deutschland. Durch die kontinuierliche Befragung und Testung von mehr als 70.000 Menschen entsteht und wächst ein international bedeutsamer Datenschatz, durch den Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter erforscht werden können.

Das NEPS vereint die Expertise von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an mehr als 13 Standorten deutschlandweit und ist am LIfBi in Bamberg beheimatet.

Großprojekte

 

Daten- und Serviceportal

Unser Daten- und Serviceportal beinhaltet das vollständige Angebot an Forschungsdaten des LIfBi und diesbezüglichen Dienstleistungen. Es informiert über die Voraussetzungen des Zugangs zu den Daten und unterstützt bei der Suche nach Variablen und Dokumentationsmaterialien. Das Portal verweist auf zahlreiche Hilfen für den Umgang mit den verfügbaren Scientific-Use-Files. 

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LIfBi Lectures

Die Vortragsreihe LIfBi Lectures bildet eine offene wissenschaftliche Dialogplattform über Fachgrenzen und Institutsbereiche hinweg. Gerade jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt die Vortragsreihe die Möglichkeit zur Vernetzung und zum interdisziplinären Dialog in unterschiedlichen Formaten rund um die Vorträge.

Zu den Veranstaltungen

Transfer

Zur Vermittlung unserer Forschungsergebnisse und dem Transfer unserer wissenschaftlichen Expertise werden am LIfBi die wichtigsten Themen und Aktivitäten des LIfBi aufbereitet, beispielsweise im Jahresbericht, in den LIfBi-News und im Newsletter LIfBi info. Unsere Transferberichte präsentieren Forschungsergebnisse allgemein verständlich.

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Publikationen

Die Forschenden am LIfBi publizieren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Das Leibniz Institut gibt auch zwei eigene Publikationsreihen LIfBi Working Paper und NEPS Survey Paper sowie Transferberichte zu gesellschaftliche hochrelevanten Themen heraus.

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Karriere

Rund 250 Personen arbeiten derzeit am LIfBi in den Bereichen Forschung, Infrastruktur und Verwaltung. Unser wissenschaftliches Personal ist international und interdisziplinär aufgestellt – genau wie unsere Forschung. Diversität und Chancengleichheit gehören auf allen Ebenen zu unserem Selbstverständnis. Als familienfreundlicher Arbeitgeber unterstützt das LIfBi die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit.

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Infrastruktur

Unsere Expertise als Infrastruktureinrichtung umfasst die Entwicklung von geeigneten Kompetenztests und Befragungsinstrumenten, über die Administration von großangelegten Bildungsstudien, bis hin zur Erforschung von wissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung. Die gewonnen und aufbereiteten Daten stellen wir Forschenden weltweit kostenlos zur Verfügung. 

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Medien

Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des LIfBi. Bei Medienanfragen bieten wir umfassende Unterstützung und organisieren Hintergrundgespräche für Politik, Redaktionen und Verbände. Unsere überregionalen Pressemitteilungen finden Sie im externen Presseportal. Auch in unseren Presseverteiler nehmen wir sie bei Interesse gerne auf.

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