Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längs­schnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi eine grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastruktur für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. 

15.07.2020

LIfBi positiv evaluiert: Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt weitere Förderung

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat am 15. Juli 2020 seine Stellungnahme zur ersten Evaluierung des Bamberger Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) abgegeben. Darin bescheinigt er die überregionale Bedeutung des LIfBi und schließt sich dem positiven Bericht der unabhängigen Bewertungsgruppe an. Die Stellungnahme bildet gleichzeitig die Empfehlung an die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) über eine Weiterführung der gemeinsamen Förderung von Bund und Ländern.

In seiner Stellungnahme beurteilt der Senat die Entwicklung des Bamberger Leibniz-Instituts seit seiner Gründung 2014 durchweg positiv und bescheinigt dem LIfBi, „die angebotenen Dienste und Services inhaltlich und methodisch in den vergangenen Jahren ausgezeichnet weiterentwickelt“ zu haben. Das Nationale Bildungspanel (NEPS), welches das LIfBi zusammen mit seinen 13 Konsortial­partnern betreibt, wird als „eine auch im internationalen Kontext einmalige Forschungsinfrastruktur“ gelobt. Hervorgehoben werden auch die „außerordentlich hohe Bedeutung“ des NEPS für die nationale und internationale Bildungsforschung sowie die Arbeit des Forschungsdatenzentrums, das die Bereitstellung der Daten „vorzüglich betreut“. Neben dem NEPS werden auch die weiteren Längsschnittstudien wie INSIDE, ReGES und BILO gelobt, mit denen das LIfBi Themen von hoher Relevanz aufgreife, und die zur positiven Entwicklung der Drittmittel beitragen. Abschließend empfiehlt der Leibniz-Senat deshalb Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung fortzusetzen. Die nächste Evaluierung findet damit turnusgemäß in sieben Jahren statt.

LIfBi-Direktorin Cordula Artelt begrüßt die wertschätzende Stellungnahme des Senats: „Wir freuen uns sehr über die höchst erfreuliche Einschätzung und die Anerkennung unserer Arbeit durch den Leibniz-Senat, die mir der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Professor Matthias Kleiner, heute übermittelt hat. Ganz besonders freut uns, dass der Senat die von uns in Angriff genommenen strategischen Entwicklungen für das LIfBi und des NEPS gewürdigt hat. Das bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Ein großer Dank geht an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LIfBi, die die positive Evaluierung durch ihr Engagement erst möglich gemacht haben.“

Die Basis für die Stellungnahme des Senats der Leibniz-Gemeinschaft bildete der Evaluierungsbericht der Bewertungsgruppe, die für die Weiterentwicklung des Instituts eine Reihe von Anregungen und Empfehlungen abgegeben hat, beispielsweise die Vertiefung der internationalen Beziehungen oder den Ausbau der Transfer- und Beratungsleistungen. Einige Maßnahmen zur Umsetzung dieser Empfehlungen werden am LIfBi derzeit bereits in die Wege geleitet, darunter eine Novelle der Satzung und ein neues Transferformat anlässlich der Corona-Zusatzerhebungen im NEPS.

Das LIfBi wurde damit erstmals durch das Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft begutachtet, zuvor wurde es 2014 durch den Wissenschaftsrat positiv evaluiert. Im nächsten Schritt entscheidet nun die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), in der Bund und Länder vertreten sind, über die Fortsetzung der gemeinsamen Förderung. Diese wird rund zwei Monate nach der Stellungnahme des Senats erwartet. Die nächste Instituts-Evaluierung findet spätestens 2026 statt, wobei eine Zwischenevaluierung im Jahr 2023 vorgesehen ist.

 

Hintergrund: Zum Evaluierungsverfahren

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert in einem Zeitraum von maximal sieben Jahren die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Auf der Grundlage der Senatsstellungnahmen überprüfen Bund und Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), ob die Voraussetzungen für die gemeinschaftliche Förderung der Leibniz-Einrichtungen weiterhin gegeben sind. Der Senat ist extern besetzt, das Evaluierungsverfahren strikt unabhängig. Zur Durchführung der Evaluierungen hat der Leibniz-Senat den Senatsausschuss Evaluierung (SAE) eingesetzt. Zur Evaluierung der einzelnen Institute bildet der SAE Bewertungsgruppen, die aus international renommierten und unabhängigen Wissenschaftlern zusammengesetzt sind. Die Bewertungsgruppen besuchen die Institute und bilden sich anschließend auf der Grundlage von Textmaterialien, Institutsdaten sowie Interviews und Diskussionen mit den Institutswissenschaftlern eine Meinung über die wissenschaftliche Qualität und Bedeutung der Einrichtung.

Weitere Neuigkeiten

NEPS | Nationales Bildungspanel

Das Nationale Bildungspanel ist die größte bildungswissenschaftliche Langzeitstudie in Deutschland. Durch die kontinuierliche Befragung und Testung von mehr als 70.000 Menschen entsteht und wächst ein international bedeutsamer Datenschatz, durch den Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter erforscht werden können.

Das NEPS vereint die Expertise von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an mehr als 13 Standorten deutschlandweit und ist am LIfBi in Bamberg beheimatet.

Großprojekte

 

Daten- und Serviceportal

Unser Daten- und Serviceportal beinhaltet das vollständige Angebot an Forschungsdaten des LIfBi und diesbezüglichen Dienstleistungen. Es informiert über die Voraussetzungen des Zugangs zu den Daten und unterstützt bei der Suche nach Variablen und Dokumentationsmaterialien. Das Portal verweist auf zahlreiche Hilfen für den Umgang mit den verfügbaren Scientific-Use-Files. 

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LIfBi Lectures

Die Vortragsreihe LIfBi Lectures bildet eine offene wissenschaftliche Dialogplattform über Fachgrenzen und Institutsbereiche hinweg. Gerade jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt die Vortragsreihe die Möglichkeit zur Vernetzung und zum interdisziplinären Dialog in unterschiedlichen Formaten rund um die Vorträge.

Zu den Veranstaltungen

Transfer

Zur Vermittlung unserer Forschungsergebnisse und dem Transfer unserer wissenschaftlichen Expertise werden am LIfBi die wichtigsten Themen und Aktivitäten des LIfBi aufbereitet, beispielsweise im Jahresbericht, in den LIfBi-News und im Newsletter LIfBi info. Unsere Transferberichte präsentieren Forschungsergebnisse allgemein verständlich.

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Publikationen

Die Forschenden am LIfBi publizieren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Das Leibniz Institut gibt auch zwei eigene Publikationsreihen LIfBi Working Paper und NEPS Survey Paper sowie Transferberichte zu gesellschaftliche hochrelevanten Themen heraus.

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Karriere

Rund 250 Personen arbeiten derzeit am LIfBi in den Bereichen Forschung, Infrastruktur und Verwaltung. Unser wissenschaftliches Personal ist international und interdisziplinär aufgestellt – genau wie unsere Forschung. Diversität und Chancengleichheit gehören auf allen Ebenen zu unserem Selbstverständnis. Als familienfreundlicher Arbeitgeber unterstützt das LIfBi die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit.

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Infrastruktur

Unsere Expertise als Infrastruktureinrichtung umfasst die Entwicklung von geeigneten Kompetenztests und Befragungsinstrumenten, über die Administration von großangelegten Bildungsstudien, bis hin zur Erforschung von wissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung. Die gewonnen und aufbereiteten Daten stellen wir Forschenden weltweit kostenlos zur Verfügung. 

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Medien

Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des LIfBi. Bei Medienanfragen bieten wir umfassende Unterstützung und organisieren Hintergrundgespräche für Politik, Redaktionen und Verbände. Unsere überregionalen Pressemitteilungen finden Sie im externen Presseportal. Auch in unseren Presseverteiler nehmen wir sie bei Interesse gerne auf.

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