Hintergrund
Die frühe Entwicklung von Kompetenzen ist grundlegend für den weiteren Bildungsverlauf. Daher ist es zentral zu verstehen, wie frühe Bildungsprozesse gelingen und gefördert werden können. Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und damit einhergehender Herausforderungen in Bezug auf den Ausbau der Bildungsangebote für Kinder unter 3 Jahren und die zunehmende Digitalisierung der Bildung, werden im Leibniz-Kompetenzzentrum Expertinnen und Experten im Bereich der frühkindlichen Bildung zusammen gebracht, um unter anderem die Qualität von Bildungsangeboten, die Bildungsbeteiligung von Kindern mit unterschiedlicher sozialer Herkunft oder das Zusammenspiel familiärer und institutioneller Lernumwelten zu untersuchen.
Ziel
Das Leibniz-Kompetenzzentrum Frühe Bildung wurde im Rahmen des Leibniz Forschungsnetzwerks Bildungspotentiale (LERN) mit dem Ziel gegründet, die Entwicklung von domänenspezifischen Kompetenzen und deren Förderung in den ersten acht Lebensjahren des Kindes zu untersuchen sowie Interventionsstudien durchzuführen. Dazu werden im Kompetenzzentrum die Expertise verschiedener Disziplinen vereint: Beteiligt sind dabei zum derzeitigen Stand unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Psychologie, Erziehungswissenschaft, Bildungsökonomie und der Fachdidaktiken Mathematik und Chemie verschiedener Institute und Universitäten.
Die Geschäfts- und Koordinationsstelle des Zentrums war bis Frühjahr 2021 am IPN in Kiel. Seit März 2021 ist dieses am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg angesiedelt.
Zur Website des Leibniz-Kompetenzzentrums Frühe Bildung
Vorgehen
- Interventionsstudien: Bereits gestartet sind fünf DFG-Projekte, die die Förderung mathematischer und naturwissenschaftlicher Kompetenzen untersuchen
- Sekundärdatenanalysen: anhand von bestehenden längsschnittlichen Datensätzen werden die frühe Kompetenzentwicklung sowie institutionelle und familiäre Einflussfaktoren untersucht
Erste Ergebnisse
In einer ersten Phase der Zusammenarbeit fokussierte der am LIfBi angesiedelte Teil des Zentrums (EarlyEd) besonders die frühen Wurzeln der Kompetenzentwicklung und das Zusammenspiel mit den häuslichen und institutionellen Lernumwelten.
Das Interesse galt dabei insbesondere der Entwicklung und Beziehung von allgemein-kognitiven Fähigkeiten (Fähigkeiten der Informationsverarbeitung, exekutive Funktionen) und domänenspezifischen Kompetenzen (sprachliche, mathematische). Diese wurden innerhalb von zwei Schwerpunkten mithilfe bestehender Längsschnittstudien (NEPS, BiKS) analysiert. Im ersten Schwerpunkt wurde der Einfluss früher Fähigkeiten und Einflussfaktoren im Alter von 7 und 16 Monaten auf die spätere Kompetenzentwicklung in der Kindertagesstätte (Kita) untersucht. Der zweite Schwerpunkt lag auf der Frage nach dem Zusammenhang zwischen sprachlichen, kognitiven und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten beim Übergang von der Kita in die Grundschule.
Projekt-Steckbrief
- Projektleitung und Antragstellung: Prof. Dr. Cordula Artelt, Dr. Ilka Wolter
- Verantwortliche am LIfBi: Dr. Manja Attig
- Geschäfts- und Koordinationsstelle am LIfBi: Dr. Jessica Willard
- Laufzeit: Seit März 2021
- Förderer: Leibniz Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale (LERN)
- Projektwebsite: http://www.lkfb.de/de/
- Kontakt: lkfb@lifbi.de
- Netzwerkpartner der Leibniz-Gemeinschaft:
- Prof. Dr. Marcus Hasselhorn (DIPF)
- Prof. Dr. Olaf Köller (IPN)
- Prof. Dr. C. Katharina Spieß (DIW)
