Bildung stellt eine Grundvoraussetzung für eine stabile Einbindung in den Arbeitsmarkt und für ökonomische Unabhängigkeit dar. Ergebnisse empirischer Forschung zeigen, dass monetäre Bildungserträge – Löhne aus Erwerbstätigkeit – in den vergangenen Jahrzehnten stetig gestiegen sind, während das Arbeitslosigkeitsrisiko mit steigender Bildung sinkt. Darüber hinaus handelt es sich bei Bildung um eine wichtige Determinante für verschiedene andere Bereiche im Jugend- und Erwachsenenalter: besser gebildete Personen sind physisch und mental gesünder, leben gesundheitsbewusster und länger; sie sind zufriedener mit ihrem Leben und nehmen aktiver am sozialen und politischen Leben teil. Wenig oder unzureichende Bildung führt somit nicht nur zu diversen Risiken auf individueller Ebene, sondern auch zu höheren Kosten für die Gesellschaft als Ganzes. All dies führt zu einem konstant hohen Interesse an der Erforschung von Bildungsrenditen.
Der Arbeitsbereich beobachtet und untersucht die komplexen und dynamischen Interaktionsprozesse, die wirken, wenn Qualifikationen, Kompetenzen und Zertifikate in Erträge umgewandelt werden. Bei der Datengenerierung und Forschung liegt der Fokus auf einer Reihe von ökonomischen und nicht-ökonomischen Renditen von Bildung über den Lebensverlauf. Während die meisten ökonomischen Renditen – wie Arbeitsmarktbeteiligung oder Einkommen – erst im Erwachsenenalter realisiert werden, lassen sich nicht-ökonomische Erträge – wie Gesundheit oder Wohlbefinden – bereits im Schulalter oder früher beobachten.
Durch das Projekt „NEPS-Renditen“ kommen innerhalb des Nationalen Bildungspanels (NEPS) entsprechend verschiedene Instrumente zum Einsatz, mit deren Hilfe sich die verschiedenen Arten von Renditen zu den unterschiedlichen Zeitpunkten im Leben messen und untersuchen lassen. Darüber hinaus beschäftigt sich das Projekt „PEPP-COV - Politische Einstellungen und politische Partizipation in Folge der Covid-19 Pandemie“ mit der Frage, welche Bildungsverläufe und erworbenen Kompetenz mit den wachsenden sozialen Ungleichheiten in der Corona-Pandemie zusammenhängen und so die Veränderung politischer Einstellungen und Bewertungen sowie gesellschaftlicher und politischer Partizipation beeinflussen.