Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) in Bamberg untersucht Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter. Um die bildungswissenschaftliche Längs­schnittforschung in Deutschland zu fördern, stellt das LIfBi eine grundlegende, überregional und international bedeutsame, forschungsbasierte Infrastruktur für die empirische Bildungsforschung zur Verfügung. Kern des Instituts ist das Nationale Bildungspanel (NEPS), das am LIfBi beheimatet ist und die Expertise eines deutschlandweiten, interdisziplinären Exzellenznetzwerks vereint. 

05.10.2012

NEPS veranstaltet Satelliten-Symposium auf der KogWis 2012

Auf der 11. Jahrestagung der deutschen Kognitionswissenschaftler (KogWis), die vom 30. September bis 03. Oktober 2012 an der Universität in Bamberg stattfand, veranstaltete das Nationale Bildungspanel (NEPS) ein Satelliten-Symposium mit Beiträgen zur Anlage, Funktion und Messung von Kompetenzen. Unter dem Motto „From Cognitive Models to Cognitive Assistance“ trafen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen, u.a. Psychologie, Neurowissenschaften, Philosophie und Informatik, um ihre Arbeiten zu präsentieren, sich auszutauschen und Anregungen mitzunehmen.

Die Beiträge des NEPS wurden im Rahmen eines Satellitensymposiums vorgestellt und mit der renommierten Psychologin Prof. Dr. Elsbeth Stern von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH) diskutiert.

 

Mit einem Beitrag über die thematischen Schwerpunkte, die methodische Anlage und das Datenangebot des NEPS gab die wissenschaftlich-administrative Geschäftsführerin Dr. Jutta von Maurice einen guten Ein- und Überblick über das Projekt (von Maurice/Blossfeld). Interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfuhren unter anderem, welches Datenangebot zur Verfügung gestellt wird und welche Nutzungsmöglichkeiten es für die psychologische und pädagogische Bildungsforschung gibt.

 

Prof. Dr. Cordula Artelt führte mit ihrem Beitrag in das Feld der Kompetenzmessungen im NEPS ein und gab einen Überblick über die gemessenen Kompetenzen, die von domänenspezifischen kognitiven Kompetenzen über allgemeine kognitive Grundfähigkeiten bis hin zu Metakompetenzen und sozialer Kompetenz reichen (Artelt/Weinert/Carstensen). Die anschließenden Vorträge gingen vertieft auf die erfassten Fähigkeiten in den Bereichen Hörverstehen, Lesekompetenz und Metakognition ein.

 

Dr. Anna Südkamp stellte das Konstrukt und die Operationalisierung des Hörverstehens auf Diskursebene vor, auf dessen Basis im NEPS Aufgaben zur Messung von Hörverstehen entwickelt werden. Hörverstehen auf der Diskursebene ist hier definiert als die Fähigkeit, längere und kürzere Abschnitte realistischer, gesprochener Sprache automatisiert und in Echtzeit zu verarbeiten und die hierin enthaltenen Informationen bei der Beantwortung von Fragen zu nutzen (Südkamp/Langmann/Hecker).

 

Der Beitrag von Dr. Marion Händel beschäftigte sich mit den Herausforderungen der Messung metakognitiven Wissens in verschiedenen Altersstufen und verdeutlicht, wie das Ziel der validen Erfassung des deklarativen Aspekts von Metakognition im NEPS über verschiedene Altersgruppen (Grundschulalter bis Erwachsenenalter) und damit einhergehend variierenden Fertigkeiten und Fähigkeiten als lebensweltlich relevantes Konstrukt umgesetzt wird. Dargestellt wurde u.a., wie sich die gewählte Operationalisierung im Rahmen von Pilotstudien (hier speziell bei Grundschülerinnen und -schülern) bewährt hat (Händel/Lockl/Weinert/Artelt).

 

Schließlich wurde im Beitrag von Stefan Zimmermann eine Gegenüberstellung der kognitiven Anforderungen von Leseverstehensaufgaben aus Kompetenzstufenmodellen verschiedener Studien vorgenommen. Diese wurden mit den Verstehensanforderungen aus den NEPS Tests zur Messung von Lesekompetenz verglichen und die Implikationen bzgl. der Vergleichbarkeit bewertet (Zimmermann/Gehrer/Artelt).

Weitere Neuigkeiten

NEPS | Nationales Bildungspanel

Das Nationale Bildungspanel ist die größte bildungswissenschaftliche Langzeitstudie in Deutschland. Durch die kontinuierliche Befragung und Testung von mehr als 70.000 Menschen entsteht und wächst ein international bedeutsamer Datenschatz, durch den Bildungsprozesse von der Geburt bis ins hohe Erwachsenenalter erforscht werden können.

Das NEPS vereint die Expertise von über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an mehr als 13 Standorten deutschlandweit und ist am LIfBi in Bamberg beheimatet.

Großprojekte

 

Daten- und Serviceportal

Unser Daten- und Serviceportal beinhaltet das vollständige Angebot an Forschungsdaten des LIfBi und diesbezüglichen Dienstleistungen. Es informiert über die Voraussetzungen des Zugangs zu den Daten und unterstützt bei der Suche nach Variablen und Dokumentationsmaterialien. Das Portal verweist auf zahlreiche Hilfen für den Umgang mit den verfügbaren Scientific-Use-Files. 

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LIfBi Lectures

Die Vortragsreihe LIfBi Lectures bildet eine offene wissenschaftliche Dialogplattform über Fachgrenzen und Institutsbereiche hinweg. Gerade jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gibt die Vortragsreihe die Möglichkeit zur Vernetzung und zum interdisziplinären Dialog in unterschiedlichen Formaten rund um die Vorträge.

Zu den Veranstaltungen

Transfer

Zur Vermittlung unserer Forschungsergebnisse und dem Transfer unserer wissenschaftlichen Expertise werden am LIfBi die wichtigsten Themen und Aktivitäten des LIfBi aufbereitet, beispielsweise im Jahresbericht, in den LIfBi-News und im Newsletter LIfBi info. Unsere Transferberichte präsentieren Forschungsergebnisse allgemein verständlich.

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Publikationen

Die Forschenden am LIfBi publizieren zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten. Das Leibniz Institut gibt auch zwei eigene Publikationsreihen LIfBi Working Paper und NEPS Survey Paper sowie Transferberichte zu gesellschaftliche hochrelevanten Themen heraus.

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Karriere

Rund 250 Personen arbeiten derzeit am LIfBi in den Bereichen Forschung, Infrastruktur und Verwaltung. Unser wissenschaftliches Personal ist international und interdisziplinär aufgestellt – genau wie unsere Forschung. Diversität und Chancengleichheit gehören auf allen Ebenen zu unserem Selbstverständnis. Als familienfreundlicher Arbeitgeber unterstützt das LIfBi die Vereinbarkeit von Familienleben und Berufstätigkeit.

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Infrastruktur

Unsere Expertise als Infrastruktureinrichtung umfasst die Entwicklung von geeigneten Kompetenztests und Befragungsinstrumenten, über die Administration von großangelegten Bildungsstudien, bis hin zur Erforschung von wissenschaftlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung. Die gewonnen und aufbereiteten Daten stellen wir Forschenden weltweit kostenlos zur Verfügung. 

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Medien

Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des LIfBi. Bei Medienanfragen bieten wir umfassende Unterstützung und organisieren Hintergrundgespräche für Politik, Redaktionen und Verbände. Unsere überregionalen Pressemitteilungen finden Sie im externen Presseportal. Auch in unseren Presseverteiler nehmen wir sie bei Interesse gerne auf.

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